Eine positive Einstellung hilft gegen Heimweh

Als ich ausgewählt wurde, in Deutschland zu studieren, wusste ich sofort, dass dieses Stipendium eine große Gelegenheit ist. Meine Ziele, als ich in Potsdam ankam, waren, mein Deutsch zu verbessern und neue Erfahrungen zu sammeln, welche mir die Potsdamer Universität gibt. Insgesamt habe ich diese Ziele und mehr erfüllt, und ich bin mit den letzten Monaten zufrieden.

Am Anfang des ersten Semesters an der Universität Potsdam habe ich mich sehr überfordert gefühlt, aber ich habe mich sehr schnell angepasst. Obwohl der Unterricht für mich zu kompliziert war, gewöhnte ich mich schließlich an diesen, und je weiter das Semester fortgeschritten war, desto mehr konnte ich verstehen. Außerdem hatte ich das Dilemma, dass ich keine anderen deutschen Studenten kennenlernen konnte. Entweder war mein unterdurchschnittliches Deutsch oder die Zeit, die ich mit Erasmus-Studenten verbrachte, das Problem, das dazu führte, dass ich wenige deutsche Freunde hatte. Aber nach vielen Versuchen (und vielen peinlichen deutschen Sprachfehlern) habe ich einige deutsche Freunde gefunden.

Für mich ist das wichtig, weil ich dem sogenannten „Erasmus-Kreis“ entkommen bin. Viele Studenten lernen nur Leute kennen, die auch Erasmus-Studenten sind. Nicht nur kann ich Deutsche und ihre Kultur besser verstehen, sondern wir machen coole Dinge auch, wie eine Wochenendreise nach Hamburg. Zwischen meinen Uni-Freunden und den VDAC-Clubtreffen in Berlin bin ich fast nie allein.

Damit will ich aber nicht sagen, ich hatte keine Probleme. Zum Ersten sind die typischen Probleme, die man hat, wenn man nach Deutschland umzieht: schlechte Deutschkenntnisse, kulturelle Unterschiede und andere kleine Unbequemlichkeiten, die Sie schon kennen. Ich hatte auch persönliche Schwierigkeiten, die ich nicht erwartet hatte: Ich wusste, dass der Winter kälter sein würde, aber dass es am Tag nur acht Stunden hell ist, war unerträglich. Trotzdem bin ich immer positiv eingestellt und das hilft mir, wenn ich Heimweh habe. Wie Rocky Balboa (oder soll ich sagen, Max Schmeling?) stehe ich wieder auf, wenn etwas Negatives passiert.

Ein wichtiger Grund, warum ich von den USA weggehen wollte, war meine generelle Unzufriedenheit mit der amerikanischen Kultur. Zu meiner Überraschung haben hier viele Leute gedacht, dass ich „super-amerikanisch“ bin. Als ich in den USA war, habe ich mich nicht mit der amerikanischen Kultur identifiziert, oder zumindest dachte ich das. Jetzt bemerke ich, dass mein amerikanischer Hintergrund ein wichtiger Teil von meiner Identität ist, und ich brauchte nur eine Reise nach Europa, um das zu lernen.

Mein erstes Semester an der Universität Potsdam war ein Erfolg, und ich bin überzeugt, dass das nächste Semester noch besser sein wird.